Erstes Frauentrainingslager in Girona/Costa Brava


Nachdem unsere RSG-Männer im Februar bereits die Gegend in und um Girona
erkundeten, folgten nun die RSG-Frauen. Unsere Anreise gestaltete sich leider auch
problematisch. Mit fast drei Stunden Verspätung konnten wir endlich mit unserem
vorgebuchten Taxi vom Flughafen Girona in Richtung Girona Stadt starten. Unser
Appartement lag mitten in der Altstadt, direkt bei der bekannten „Eiffelbrücke“. Nach
einem kurzen Stopp in der Wohnung ging es auch gleich auf Stadtbesichtigung. Julia
übernahm die Führung und es war faszinierend. In kürzester Zeit haben wir die
wichtigsten Hotspots Gironas gesehen und konnten dabei auch noch kurz ein
sagenhaftes Orgelkonzert in der Kathedrale mit anhören. Die Suche nach einem
Restaurant war dann etwas schwieriger. Schließlich fanden wir ein kleines Tapas-
Bistro und bestellten gemischte Tapas. Die Tapas bestanden fast nur aus
Kartoffelscheiben und Schinken in verschiedenen Variationen. Vor lauter Hunger
wurde eine von unseren Vegetarierinnen sogar zum Flexitarier.


Am nächsten Tag ging es zunächst in die Fabrica Girona. Nach einem super
gesunden Frühstück machten wir uns auf den Weg zu unserem Radverleiher. Bei
Cycle Tours Girona bekamen wir fast nagelneue BMC Teammachines. Unsere erste
Ausfahrt konnte starten. Die größte Herausforderung kam gleich am Anfang…erste
Tour, erstes Mal Navigation mit Garmin… (sonst fahren wir meist bekannte Strecken
oder den Männern hinterher) und dann raus aus der unbekannten Stadt. Schließlich
fanden wir den Weg aus Girona und nach einem kurzen Abschnitt auf der
Landstraße ging es über kleine Sträßchen durch einen Traum von Landschaft,
Hügeln und kleinen Dörfern ans Meer. Das Wetter war perfekt, strahlender
Sonnenschein und immer über 20°C, jedoch teilweise heftige Windböen. Nach einem
kurzen Kaffeestopp direkt am Meer ging es genauso schön zurück. Die ersten 100
Kilometer machten Lust auf weitere Touren. Abends ging es in eines der ältesten
Restaurants Gironas, ins Casa Marieta.

Den zweiten Tag starteten wir mit einem tollen Frühstück in unserer Unterkunft, bevor
es auf den „Hincapie-Loop“ ging. Nach einem genialen Anstieg auf nagelneuem
Asphalt nach Els Angels und einer super Abfahrt, folgte nach einigen Kilometern der
zweite Anstieg Santa Pellaia. Vor der Rückfahrt nach Girona machten wir noch einen kurzen obligatorischen Kuchenstopp. Abends genossen wir einen typisch spanischen
Abend mit Sangria und leckerem Essen. So eine Sangria hat es in sich (neben Wein
ist da tatsächlich noch Gin und Likör drin) und nach der zweiten Karaffe ging es uns
richtig gut. Es war ein mega lustiger Abend und wir bestellten viel zu viel Dessert, da
unser spanisch auch durch das einheimische Getränk nicht besser wurde. 😉
Nachdem wir zurück in unserer Wohnung waren, musste Julia wieder einen Romeo
vor ihrem Fenster verjagen. Ihr Zimmer war direkt über der Eiffelbrücke und das
obere Geländer anscheinend ein beliebter Sitzplatz zum Chillen.

Am dritten Tag stand die Königsetappe auf dem Programm. Durch traumhafte
Landschaft ging es wellig Richtung Sant Feliu de Guíxols. Die Küstenstadt empfing
uns nach einem letzten Anstieg mit heftigem Wind. Es war manchmal schwierig sich
auf dem Rad zu halten. Nach einer kurzen Stärkung ging es Richtung Highlight der
Tour. Die Küstenstraße nach Tossa de Mar war so überwältigend, dass wir sogar
öfters anhalten mussten, um das zu bestaunen und natürlich zu fotografieren.
Nachdem kurz vor Tossa ein Wildschwein die Straße querte und mich in der Abfahrt
zur Vollbremsung zwang, folgte kurze Zeit später unser erster und einziger Defekt.
Aber Dank Tanjas mutigem Einsatz und gemeinsamer Frauenpower haben wir auch
diese Herausforderung gemeistert. In Tossa genossen wir am Fuße der alten Burg
einen leckeren Kuchen und Kaffee bevor es auf die Rückfahrt ging. Die Frauen
fuhren die Strecke nämlich ohne Zwischenübernachtung ;-). Abends folgten wir
einem Tipp der Männer zu Molas Pasta. Es war superlecker dort.



An unserem vierten und letzten Tag fuhren wir den Mini-Fondo durch das Hinterland
Gironas. Mit Blick zum Rocacorba ging es über Canet dÀdri, einen weiteren Anstieg
und eine lange Abfahrt zurück nach Girona. Dank des heftigen Gegenwindes spürten
wir leider gar nicht, dass es abwärts ging. Danach gaben wir unsere Räder zurück
und genossen unseren letzten Abend. Zunächst ging es in eine urige Taverne, in der
wir tolle Tapas und regionalen Rotwein genossen. Den Abschluss unseres ersten
Frauencamps feierten wir auf der Roof-Top-Bar des Hotels d´Ultonia.

Unser Fazit: Wir kommen sicher wieder. Girona und Umgebung ist traumhaft. Die
sehr freundlichen und auf den Straßen rücksichtsvollen Spanier*innen machen das
Ganze zu einem sehr lohnenden Rennrad-Domizil.
Beteiligte:
Technik und Stadtführung: Julia
Verpflegung und Fotografie: Tanja
Übersetzung und Medizin: Monika
Organisation und Navigation: Alex
Wir vermissten unsere restlichen Mädels, die wegen Verletzung und Auslandsjahr
leider fehlten.